Nachtträume – und ihre Symbolkraft

 

Im Gegensatz zu Tagträumen sind Nachtträume bzw. Träume, die wir im Schlaf erleben, unbewusst. Wie bei den Tagträumen sind in den Nachtträumen Gedanken und Gefühle präsent. Der Unterschied besteht darin, dass Nachtträume nicht direkt zugänglich sind, sondern eine Teilmenge von dem, woran sich die Person nach dem Aufwachen noch erinnert. Ein Beispiel soll das Nachtträumen verdeutlichen:

Ein Traum: Neuer Lebensweg – alter Lebensweg – Entscheidungen

Der neu angelegte Weg führt steil bergauf. Ich muss kräftig in die Pedalen treten, komme aber relativ leicht nach oben. Fast oben angekommen, visualisiere ich gedanklich ein bebautes Gebiet und bin, schließlich oben angekommen, überrascht, als sich eine wunderschöne Landschaft vor mir ausbreitet. Der neu angelegte Weg führt weiter durch dieses Gebiet. Ich entscheide mich für den Weg links von mir, er ist mir bekannt und ich fahre auf ihm weiter. Dieser Weg ist schmal und nicht so gut ausgebaut. Ein Mann und eine Frau kommen mir auf dem Weg entgegen; der Mann bleibt zurück und die Frau geht vor. „Wie ist dieser Weg?“, frage ich. „Sie sollten lieber den neuen Weg nehmen“, antwortet die Frau. Entgegen dem Vorschlag der Frau entscheide ich mich aber, weiter auf dem alten Weg zu bleiben und sehe, dass die Umgebung vor mir dunkel und voller miteinander verwobener Äste ist. Es scheint ausweglos hier weiter zu fahren.

  • Fahrrad = Weggefährte, individuelles Gefährt
  • Berg = Schwierigkeiten
  • Weg = Lebensweg
  • Mann = Animus; die männliche Seite im Traum einer Frau
  • Frau = Schatten; der Schatten entsteht durch Verdrängung von Eigenschaften, mit denen wir uns nicht identifizieren möchten.
  • verwobene Äste = kein Durchkommen; der Weg ist versperrt

Die Richtung im Leben zu wechseln, einen neue Weg einzuschlagen, obwohl einem der alte Weg nicht mehr als richtig und als viel zu eng erscheint, ist oft ein tiefgreifender Einschnitt in das eigene Leben. Viel zu oft verharren wir in einem Job, der uns keinen Spaß mehr macht, in einer Beziehung, in der die Lebendigkeit gestorben ist, in einer Wohnung, die uns einengt, an einen Wohnort, der uns deprimiert oder bleiben in alten Gewohnheiten stecken, die uns nicht gut tun. Wir machen so weiter wie bisher.

Beispielsweise einen Partner zu verlassen oder eine echte Beziehung zu ihm einzugehen, sein Leben zu verändern, das Leben zu leben, das von Innen kommt, bedarf der Erkenntnis, dass etwas nicht funktioniert. Es bedarf ein ehrliches „Ja“ zu sich selbst, ein Eingestehen, dass das eigene Leben so nicht mehr funktioniert. Vertrauen in sich, in das Leben und inneres Wachstum ist dafür notwendig.

Einen Partner verlassen wir nicht so schnell, da oft äußerliche Sicherheit mit ihm verbunden ist. Folgender Gedanke ist ein Trugschluss: „Wenn wir/ich erst einmal das und jenes gemacht haben, wird alles besser.“ Wir reden uns manchmal die Welt schön, obwohl sie sich nicht ändert. Träume geben uns den Hinweis, dass es Zeit wird etwas zu verändern. Träume geben konkrete Hinweise und manchmal deuten Sie die aktuelle unbefriedigte Lebenssituation nur an.

Was niemals täuscht sind die Gefühle in Träumen. Ein inneres leises Gefühl bzw. eine Stimme weist uns den Weg. Jeder hat einen ganz individuellen, einzigartigen Auftrag und Lebensweg vor sich. Jeder hat einen anderen Weg, eine individuelle Richtung, seine eigene Individuation. Der Traum oben sagt ganz klar „ändere Deine Richtung, folge Deinen eigenen Weg, gehe einen Neuen.“

Das Unbewusste ist der Zugang zu unserem Selbst und die Träume sind die Sprache des Selbst. Es sind die Botschaften der Träume, die uns helfen, das Selbst zu entwickeln und das zu leben, was wir von Geburt an werden sollten. Das Selbst hilft uns, individuell zu werden, wenn wir auf diese einzigartige innere Stimme hören und dem Weg folgen, der in uns angelegt ist. Mit Vertrauen in sich selbst und damit in seine Träume, fängt das eigene Leben an.

Ich wünsche Euch von Herzen, dass Ihr Eure Träume lebt. Eine Anleitung, wie Ihr wieder träumen könnt und wie Träume Euch den Weg weisen, findet Ihr in meinem Buch „Lichtgespenster – wie Träume dir deinen Weg weisen am Beispiel des Burnouts„.

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