Egal von wem oder was wir träumen, alle Träume haben immer mit uns selbst zu tun. In Träumen „nehmen“ wir Gegenstände, Menschen, Tiere oder Situationen aus der Realität, deren Zusammenspiel genau das Gefühl assoziieren, was es zu bearbeiten gilt. Wenn Sie Ihre Träume „genau“ ansehen, werden Sie erkennen, dass beispielsweise Menschen etwas anders aussehen, als in der Realität. Das liegt daran, dass das Szenario was sie dort erleben, so in Ihrer Realität nicht existiert und im Traum praktisch eine andere, mögliche Realität widergespiegelt wird.
In dem Kinofilm „Sie liebt ihn – sie liebt ihn nicht“ mit Gwyneth Paltrow werden zwei mögliche Entwicklungen im Leben der Londoner PR-Fachfrau Helen Quilley durchgespielt. Sie wird entlassen, weil sie sich aus der Küche ihres Arbeitgebers vier Flaschen Alkohol ausgeliehen hat. Sie will mit der U-Bahn nach Hause fahren. An dieser U-Bahn-Station teilt sich der Film in zwei parallel laufende und stetig gegenüber gestellte Handlungsalternativen. In diesen Handlungsalternativen verändert sich die Hauptdarstellerin in Bezug auf ihre Realität, ihr Aussehen, ihre Lebensweise, die Szenarien, die sich daraus ergeben und was Ihr im Leben passiert.
Am Beispiel dieses Films wird klar, dass es Situationen gibt durch die wir einen anderen Weg einschlagen und sich dadurch vielleicht für uns ein etwas anderes Leben entwickelt. Auch wir sehen vielleicht etwas anders aus, weil wir uns mehr ärgern oder mehr Freude haben. Je nachdem was uns der ein oder andere Seinszustand bietet, verändern auch wir uns. Unsere nicht verarbeiteten Gefühle nehmen wir auf jeden Weg mit, egal wohin wir gehen. Vielleicht nehmen wir sie auf dem einen Weg leichter an, vielleicht lehnen wir sie stärker ab. Je nachdem wie unser Umfeld und wir selbst unsere eigene Entwicklung zulassen.
Unsere Träume bieten uns in der Nacht ein anderes Szenario an, als das, was wir in der Realität erleben. Sie zeigen uns auf eine andere Art und Weise, wo wir gerade stehen und was es zu entwickeln gibt. Sie bieten uns also einen Raum für eine andere Handlungsalternative. Sei es das es komplett andere Szenarien gibt, ähnliche Szenarien mit anderen, veränderten Personen oder sich Szenarien wiederholen. Wir selbst gestalten durch unseren Tag und durch das was wir durch unseren Filter wahrnehmen, auch unsere Nachtträume – und dadurch vielleicht auch eine alternative (Traum-) Realität.
Um uns auf Gefühle aufmerksam zu machen, insbesondere die, die es zu bearbeiten oder anzunehmen gilt, schaffen wir Situationen und Begegnungen in der Realität, welche uns genau dieses Gefühl widerspiegeln. Träume können Sie sich als eine andere Realität vorstellen, die Gefühle aus der Realität wieder aufgreifen und oft übertriebene, versteckte Hinweise geben. Das verborgene Gefühl dahinter ist oft das gleiche.
Stellen Sie sich den Traum als Chance vor, Dinge in Ihrer Realität anders zu machen, Situationen zu verändern, unangenehmen sowie auch angenehme Gefühle zu erleben, Frieden mit Menschen zu schließen und noch ganz viele Dinge mehr. Menschen die luzide träumen, können Veränderungen direkt im Traum vornehmen, sie können den Traum in Ihrem Ablauf nach ihren eigenen Bedürfnissen verändern und dadurch verändert sich auch ihre Realität.
Menschen die nicht luzide träumen, haben die Chance durch Dreamwork ihre Realität nach Ihrem wirklichen Ich zu verändern. Wir werden durch unsere Träume auf unser Veränderungspotential hingewiesen. Um Veränderungen zuzulassen, müssen wir uns immer wieder vergegenwärtigen, was die Träume für uns bedeuten. Die Symbole in den Träumen haben eine eigene Syntax und Semantik (bitte sehen Sie doch auch in meinem Buch Lichtgespenster die ersten 4 Kapitel) die in großen Bereichen für viele Menschen ganz individuell sind.
Symbole haben oft eine klassische Grundbedeutung, die bei verschiedenen Menschen durch eine Menge an Attributen von denen anderer, abweichen. Als Beispiel können wir uns ein Essen vorstellen, dass wir lieben. Wir mögen wie es aussieht, duftet, gewürzt und wie es serviert wird. Ein Anderer dagegen lehnt unser Lieblingsessen ab, weil es zu fettig für ihn ist, einen unangenehmen Geruch hat, zu matschig ist etc. Verschiedene Menschen nehmen also das gleiche Essen aus verschiedenen Blickwinkeln wahr. Das prägt auch unsere Träume. Erleben wir etwas Positives, so kann es sein, dass dieses Positive auch im Traum dafür steht – vielleicht etwas abgewandelt. Genauso ist es bei etwas Neutralem oder Negativem. Das muss aber genauso nicht bei einem anderen Menschen sein. Ein anderer Mensch nimmt die gleiche Situation, das gleiche Essen wahrscheinlich etwas oder ganz anders wahr. Jedes Symbol in Ihren Träumen hat eine Grundbedeutung, die durch die eigenen Erfahrungen im Leben, etwas individuelles, symbolisches bekommen. Dadurch kann beispielsweise ein Hund ein vertrauter Freund oder auch Feind sein.
Da wir uns im Traum in einem anderen Seinszustand befinden, sozusagen eine zweite Handlungsalternative bekommen, sehen die Situationen mit den Menschen die wir kennen etwas verändert aus. Wichtig ist das Gefühl, was in allen Träumen herangezogen wird. Das Gefühl ist das eigentliche Thema, was es in Träumen zu beachten und in der Realität zu bearbeiten gilt. Gefühle müssen gefühlt werden, oft unterdrücken wir sie aber. Gefühle sind Energie, die sich dann in bestimmten Bereich unseres Körpers festsetzen. Wir können diese Gefühle „frei“ werden lassen, in dem wir uns unseren Gefühlen zuwenden. Eine Anleitung dazu finden Sie hier: Gefühle integrieren
Mir ist es wichtig, dass Sie verstehen, wie Dreamwork funktioniert. Sie können sich das immer vergegenwärtigen, wenn Sie wieder träumen. Schauen Sie als erstes auf das Gefühl und „erleben Sie“ welcher Gedankenfluss mit diesem Gefühl einhergeht. Schauen Sie sich dann Ihre Symbolik im Traum an und schreiben Sie sich auf, was Sie mit den einzelnen Symbolen assoziieren. Welche Fragen treten auf und wie würden Sie diese Fragen beantworten. Dann finden Sie die Antwort für Ihren Traum, nach der Sie suchen.