Wissenschaftlich ist es erwiesen, dass wir Menschen alle träumen, vornehmlich in der REM-Phase, einer Schlafphase. Diese Rapid Eye Movement Phase (dt. sinngemäß: schnelles Augenrollen) ist gekennzeichnet durch ein schnelles Augenrollen bei geschlossenen Lidern, entspannter Muskulatur und ein bestimmtes Aktionsmuster im EEG (Elektroenzephalografie, Gehirnwellenmessung).
Träume sind flüchtig. Halten wir sie nicht kurz nach dem Aufwachen fest, vielleicht in schriftlicher Form, verflüchtigen sie sich oder der Verstand dichtet etwas hinzu, was wir eigentlich gar nicht geträumt haben. Viele Menschen sind sich sicher „ich träume nicht“ und haben dann oft die Frage, wie kann ich wieder träumen, was kann ich dafür tun.
In diesen Artikel stelle ich Dir zwei Sichtweisen zu traumlosen Nächten vor: zum Einen eine psychologische Erläuterung, mit der ich beginnen werde und zum Anderen eine Idee aus dem Bereich der Quantenphysik, dem Transsurfing – der Realitätssteuerung. Wenn wir von Träumen sprechen, gibt es immer mehr Fragen als Antworten. Da es bisher keine Eindeutigkeit in Bezug auf „was Träume wirklich sind“ gibt, entscheiden Sie für sich selbst, welche für Sie plausibler erscheint.
Träume sind immer ein Dialogangebot des Unbewussten – des Selbst an das Ich-Bewusstsein (siehe auch Albtraum). Träume sprechen durch ihre Bild- und Symbolsprache das Bewusstsein an. Sie halten uns einen „Spiegel“ vor Augen. Versteht das Ich-Bewusstsein die Aussage des Traums und reagiert auch darauf, kann es zu einem lebendigen Austausch kommen. Der Träumer sollte sich vom Traum ansprechen lassen und den Dialog mit dem Traum aufnehmen.
Es gibt viele Menschen, die angeben, rudimentär stückhaft oder gar nicht zu träumen. Da wir wissen, das jeder Mensch in der REM-Phase träumt, ist das „Nicht-Träumen“ entweder ein sofortiges Vergessen, ein nicht mehr Erinnern oder ein fehlender Zugang zum Traum und damit zum Selbst, zum Unbewussten.
Oft ist es bei Menschen schon die reine Erkenntnis, dass wir jede Nacht träumen, die dann Traumerinnerungen auslösen können. Des Weiteren können Coache oder Therapeuten einen Einfluss auf den Coachee oder Patienten haben, in dem sie ihre Wertschätzung gegenüber der Traumarbeit ausdrücken.
Wenn wir nicht träumen, ist es wichtig sich klar zu machen, dass eine Form des Widerstands besteht. Wesentlich ist dabei, das wir diesen Zustand respektieren, ihn annehmen und nicht „gewaltsam“ versuchen das Träumen herbeizuführen. Der Widerstand hat immer einen Sinn. Möglicherweise schützt diese Traumlosigkeit den Nicht-Träumer vor einer Überflutung durch das Unbewusste oder einer Art von Überforderung durch den Traum selbst.
Traumlosigkeit kommt oft bei Ich-Schwachen Menschen vor, Menschen die z. B. instabil oder inkohärent sind. Des weiteren auch bei einer großen Distanz zwischen dem Ich-Bewusstsein und dem Unbewussten, dem Selbst. Also das was wir im Außen vorgeben zu sein, passt nicht zu dem, was wir im Inneren fühlen oder sein wollen. Das Nicht-Träumen schützt in diesen Fall vor schweren Verunsicherungen im Leben und einer möglichen „Entgleisung“.
Häufig kommt es auch vor, das eine vorrübergehende Traumsperre besteht. Die Gründe hierfür können starke, psychische Belastungen in der Außenwelt sein, welche zu viel Energie binden oder ein aktiver Widerstand gegen das Unbewusste, welches vor einem Schwellenschritt steht und dort verharrt. Auch hier ist dieser Widerstand vom Träumer anzunehmen. In diesem Fall kann es sein, das der Träumer vor einem wichtigen Übergang steht und wenn er dann wieder träumt, schließlich in eine Phase heftigen Träumens und einem schnellen, physischen Entwicklungsschritt übergeht.
Nicht unerwähnt möchte ich hier noch die „Traumflut“ lassen. Ein Übermaß an Träumen kann ebenfalls auf einen Widerstand hinweisen. Durch diese „Flut“ von Träumen wird das vertiefte Arbeiten an einem einzelnen Traum verhindert. Insbesondere dann, wenn der Träumer möchte, das alle Träume berücksichtigt werden. In diesen Fall sollte der Träumer ein oder zwei Träume auswählen, die ihm wichtig erscheinen. Gelingt ihm das nicht, muss auch dieser Widerstand unbedingt akzeptiert und verstanden werden. Das Unbewusste wird einen „Hinweis“ geben, wann Traumarbeit wieder möglich ist.
Sehen wir uns eine mögliche Erklärung aus der Quantenphysik, dem Transsurfing an. Transsurfing ist eine Form der Realitätssteuerung, in dem der Mensch durch bewusste Anwendung von täglichen Übungen sein Leben so gestalten kann, wie er es sich vorstellt. Im Transsurfing geht man davon aus, das Träume eine Reise der Seele durch den Variantenraum ist. Der Variantenraum besteht aus vielen Bühnenbildern und Drehbüchern von möglichen, zukünftigen Leben aus denen wir Menschen beliebig auswählen können, um unser Leben in der Realität zu gestalten. Auch wenn wir diesen „Raum“ nicht sehen, so ist er dennoch da. Er ist ein Informationsfeld in dem alles gespeichert ist, was ist, sein wird und war. Aus diesen Raum haben wir immer die Möglichkeit eine bestimmte Variante (ein Drehbuch, ein Bühnenbild) durch die „äußere Absicht“ auszuwählen, uns diese Variante immer und immer wieder im Geiste vorzustellen, bis sie sich in der Realität verwirklicht. Äußere Absicht bedeutet, sie nehmen sich kühl und kompromisslos das Ihre – Sie müssen es sich ausschließlich wert sein es zu haben. Mehr nicht. Für eine explizite Erklärung der Realitätssteuerung möchte ich Ihnen die Bücher von Vadim Zeland wärmsten empfehlen.
In unseren Träumen kommen oft Bilder vor, die in der Realität so nicht möglich erscheinen. Wir haben spontan eine Taschenlampe in der Hand, gehen auf dem Mond spazieren, essen Spaghetti auf einem Berg mit Schnee, usw. Da der Speicher des Gehirns nur eine bestimmte Kapazität hat Bilder abzuspeichern, müssen die Bilder in der Nacht woanders herkommen, nämlich, im Sinne des Transsurfings, aus dem o. g. Variantenraum.
Gehen wir davon aus, dass die Seele einen Seelenplan hat und das die Bilder in der Nacht, durch die Reise der Seele im Variantenraum entstehen und der Verstand sie dann tatsächlich als Träume sieht. Dann stellt sich doch die Frage, was passiert wenn wir „anscheinend“ Traumlos sind? Was ist in dem Moment mit der Seele passiert, warum kann der Verstand keine Traumbilder mehr sehen? Warum ist eine Einheit von Seele und Verstand nicht mehr möglich?
Die Reise der Seele durch den Variantenraum sendet uns Geschichten, die uns in unserer Entwicklung unterstützen, die dabei sind, den Seelenplan in die Tat umzusetzen. Bilder, die in die Zukunft weisen, aus der Vergangenheit kommen oder die uns den aktuellen Status zeigen, unterstützen uns dabei, gesund zu leben und unseren Seelenplan zu verwirklichen. Erst wenn das Bild zur Seele (zum Gefühl, zu den Wünschen und Wahrnehmungen) passt, werden die Bilder durch den Verstand im Traum visualisiert. Seele und Verstand gehen dabei Hand in Hand.
Der Verstand ist im Traum eher der passive Beobachter, der alles akzeptiert was passiert. Im Wachzustand dagegen überwacht er das Verhalten des Menschen.
Die Seele wird beschrieben als mentales / psychisches Phänomen mit geistigen Prozessen, wie Wahrnehmungen, Wünschen und Emotionen. Die Seele ist also nichts was wir sehen können, sondern eher erleben und fühlen. Vereinfacht gesagt ist die Seele das Unbewusste, der Verstand das Bewusste. Warum sind wir aus der Sicht des Transsurfing jetzt traumlos? Das führt zu folgenden Annahmen:
Durch die Absicht wird das Drehbuch gewählt, was wir im Traum sehen. Ist die Absicht in irgendeiner Form „gehemmt“ und kann nicht agieren, kann kein entsprechendes Drehbuch gewählt werden. Der Träumer ist „traumlos“.
- Emotionen werden unbewusst unterdrückt. Die Seele schützt vor Überflutung von Traumbildern.
- Es liegen psychische Krankheiten vor, die keinen „Match“ zwischen der Emotion und den Bildern des Verstandes zulassen. Die „Kommunikation“ ist unterbrochen.
- Während die Seele durch den Variantenraum reist, schlummert der Verstand. Manchmal schläft der Verstand so fest, dass der Mensch sich nicht an die Träume erinnern kann und er denkt, er wäre traumlos. Ein sehr tiefer fester Schlaf könnte die Folge eines Erschöpfungszustands sein.
Kommt es zu einem Widerstand, werden also keine Traumbilder gesendet, es scheint eine Disbalance zwischen Verstand und Seele zu herrschen, die Kommunikation ist unterbrochen.
Träume zeigen einen den Weg gesund und seelengerecht zu leben. Traumlosigkeit gibt einem immer einen Hinweis darauf, das irgendetwas im Inneren nicht stimmig ist. Liegen keine zu behandelnden psychischen Erkrankungen vor, dann akzeptieren Sie diesen Zustand des Nichtträumens, dann werden die Träume bald wieder zu Ihnen kommen.