Traumsender: „Deine Seele“

In der Nacht, wenn wir träumen, sind wir der einzige Zuschauer. Niemand außer uns sieht diese Szene, die sich vor uns abspielt. Alleine sitzen wir in unserem Traumkino und schauen auf die Bühne. Vor uns unser Traum. Wir stellen die Szene nicht in Frage, sondern erleben mit ihr das Up und Down unserer Gefühle. Das liegt daran, das während unseres Schlafes die Bereiche aktiv sind, die für emotionales Empfinden, visuelle Wahrnehmung und Motorik verantwortlich sind. In den Hirnarealen für höhere Denkleistungen wie Aufmerksamkeit, Verständnis und Orientierung spielt sich nur wenig ab. Unsere Träume werden also von reinen Emotionen gelenkt.

Aber wir sind noch mehr, als der alleinige Beobachter und der emotionale Begleiter. Wir sind auch der Regisseur, der die Szene inzeniert, der sie mit Leben füllt, der Bühnenbildner, der den Ort des Geschehens aussucht und der Requisiteur, der alle Requisiten besorgt, sei es das Mobiliar oder Kleingegenstände, um die Szene zu verschönern. Doch mit was beobachten wir diese Szenen? Wer ist eigentlich dieser Regisseur, Bühnenbilder und Requisiteur?

Schauen wir uns die Szenen in unserem Traumkino genauer an, dann fängt der Traum irgendwo an und hört irgendwo auf. Oft sind verschiedene Abschnitte innerhalb einer Szene zu finden: wir sitzen zuerst im Auto und fahren auf einer Straße, dann sind wir plötzlich in einer Schneelandschaft und kurze Zeit später in einem Hotel. Manchmal fehlen die „sauberen“ Übergänge und wir springen von Abschnitt zu Abschnitt innerhalb einer Szene.

Was die Abschnitte innerhalb einer Szene begleiten sind die Emotionen. Emotionen werden in Träumen in den Szenen, in den bewegten Bildern widergespiegelt. Oft werden die Szenen so „entwickelt“, dass sie auf ein emotionales Hochgefühl zulaufen, vor das wir vielleicht sehr viel Angst haben oder dabei sehr viel Freude empfinden.

Träume sind Emotionen in bewegten Bildern. Beschäftigt man sich mit seinen Träumen, beschäftigt man sich in erster Linie mit seinen Emotionen. Des Weiteren kommt man durch die Zusammensetzung der einzelnen Abschnitte innerhalb einer Szene und der Szenen selbst den eigenen Glaubensätzen, Verhaltensmustern und Situationen, die für uns schwer zu verarbeiten sind, näher.

Träume sind der Spiegel der Seele, des Selbst. Wenn wir anfangen mit unseren Träumen zu arbeiten beschäftigen wir uns mit unseren Gefühlen und mit all dem, was wir in unserem Leben ggf. noch verändern dürfen. Mit der Seele ist oft die Gesamtheit aller Gefühlswelten, Gedanken und Wahrnehmungen eines Menschen gemeint. Die Seele will heilen und ihren Seelenweg gehen.

Gedanken sind die Generalprobe unserer Handlungen sagte Sigmund Freud, unsere Emotionen sind der Schlüssel, um das zu tun was uns wirklich ein gutes Gefühl gibt. Gedanken und Gefühle bestimmen unsere Handlungen, aus denen Erfahrungen hervorgehen. Diese Erfahrungen formen unsere „Brille“ mit der wir auf die Welt schauen und durch die wir bestimmte Dinge wahrnehmen und andere ausblenden. Handeln wir oft wider unserer Gefühle, machen wir Dinge, die uns eigentlich nicht gut tun, spiegelt sich all das in unseren Träumen wieder. Die Seele, dein Selbst, Du bist der Beobachter, Regisseur, Drehbuchautor und Requisiteur Deiner Träume, damit Du heilen kannst.

Beschäftige Dich mit Deinen Träumen. Lerne fokussiert mehr über Deine Stärken und Entwicklungspotenziale, über deine eigene Persönlichkeit und Dinge, die Dir gerade Sorgen oder Ängste verursachen, kennen. Träume spiegeln Deine Erfahrungen aus dem Alltag wider, in dem Du zu sehr mit Eindrücken im Außen beschäftigt bist und weniger auf Dein Inneres hörst. Im Traum erleben wir, was uns wirklich bewegt. Wiederkehrende Grundmuster, Glaubenssätze und Erlebnisse verraten, was Dich als Träumenden wirklich beschäftigt. Sie zeigen Dir was gut ist und was heilen darf.

Schlaf gut und wunderbare Träume wünscht Dir Claudia